Von der HHS in die Jugendnationalmannschaft
Schüler der Hermann-Hesse-Schule schafft Sprung in den Jugendnationalkader: erfolgreiche Volleyballkarriere in Rekordzeit
Obertshausen – Ein bemerkenswerter sportlicher Aufstieg nimmt an der Hermann-Hesse-Schule (HHS) seinen Anfang: Der 15-jährige Mijo Schulz, Schüler der 10. Klasse, hat den Sprung in den deutschen Jugendnationalmannschaftskader im Volleyball geschafft – und das in beeindruckend kurzer Zeit. Noch vor drei Jahren hatte Mijo kaum Kontakt mit dieser Sportart. Alles begann in der 7. Klasse, als er vom Fußball- in den Volleyball- Sportprofilkurs der Schule wechselte, ohne zu ahnen, dass dies der Start einer außergewöhnlichen Karriere werden würde.
Der Anfang im Sportprofilkurs der HHS
Im Alter von 12 Jahren betrat Mijo zum ersten Mal das Volleyballfeld im Rahmen des Sportprofilkurses der Hermann-Hesse-Schule, der zu diesem Zeitpunkt noch keine besonderen Berührpunkte mit dem Volleyballsport hatte. Doch das änderte sich schnell: Mit seiner überragenden Körpergröße und seinem athletischen Talent entdeckte Mijo früh, dass ihm das Spiel mit dem Volleyball nicht nur viel Spaß macht, sondern er auch besonders gut darin ist. Sein damaliger Sport- und Klassenlehrer, Herr Hahn, erkannte schnell sein Potenzial: "Schon nach den ersten Wochen war klar, dass Mijo besondere Fähigkeiten hat. Seine Antizipationsfähigkeit und Ballkontrolle sowie die Geschwindigkeit, mit der er neue Techniken lernt, waren für sein Alter und seine Körpergröße außergewöhnlich", so Hahn.
Der Weg in den Landeskader
Nach nur wenigen Monaten im Schulunterricht empfahl Herr Hahn Mijo für ein Sichtungstraining beim Talentstützpunkt Süd des Hessischen Volleyball Verbands in Langen. Gleichzeitig trainierte Mijo bei der TGS Bieber und spielte parallel seine erste Saison in den u16 und u20 Mannschaften des Kooperationsvereins der HHS, dem Volleyball Club Ober-Roden (VCOR). Zusammen mit einigen Mitschülern aus dem Volleyballprofil der HHS und Spielern des VCOR wurde in der Saison 2022/2023 unter Leitung von HHS-Lehrkraft und VCOR-Volleyballtrainer Karsten Hahn zum allersten Mal ein u16 Kooperationsteam im Spielbetrieb des Hessischen Volleyballverbands gemeldet. Dort konnte Mijo erste Wettkampferfahrungen sammeln und bot sich aufgrund hervorragender
Leistungen schnell als Verstärkung für die u20 Mannschaft des VCOR an. Die Aufnahme in den Hessenkader erfolgte wenig später und war verbunden mit einem Vereinswechsel zur erfolgreichen Jugendtalentschmiede TuS Kriftel, für den Mijo seit seiner zweiten Volleyballsaison aufläuft. Unter professionellen Bedingungen und mit hochqualifiziertem Training, beim ehemaligen Rekordnationalspieler Holger Kleinbub, verbesserte er sich rasant.
Vom Landeskader in die Jugendnationalmannschaft
Was folgte, liest sich wie das Drehbuch eines Sportlertraums: Nach nur einem Jahr im Landeskader wurde Mijo zu mehreren nationalen und internationalen Turnieren eingeladen, wo er regelmäßig durch seine Leistungen herausstach und mit der Hessenauswahl zum ersten Mal überhaupt den Bundespokal Süd gewinnen konnte. Seine konstante Entwicklung blieb auch den Verantwortlichen des Deutschen Volleyball-Verbands nicht verborgen. Die Nominierung für die Jugendnationalmannschaft verdiente sich Mijo endgültig im September dieses Jahres bei einem einwöchigen Sichtungslehrgang im olympischen Trainingszentrum Kienbaum nahe Berlin, bei dem er auch die Bundestrainer von seinen Fähigkeiten und enormem Potenzial überzeugen konnte. Die Aufnahme in den Kader der Jugendnationalmannschaft am Ende dieser ereignisrechen, anstrengenden und aufregenden Woche war ein unvergesslicher Moment für Mijo und seine ganze Familie.
"Als ich die Nachricht bekommen habe, hat sich das richtig gut angefühlt", erzählt der Schüler mit einem leichten Lächeln auf den Lippen. "Zur Nominierung gab es ein T-Shirt von der Deutschen Volleyball Jugend auf dem hinten GERMANY steht, davon habe ich dann ein Bild an meine Eltern geschickt", berichtet Mijo stolz.
Schule und Sport im Einklang
Trotz seines rasanten Aufstiegs bleibt Mijo bodenständig und nimmt, immer wenn es möglich ist, noch gerne an der Volleyball AG der HHS teil. Auch beim Schulsportvergleichswettkampf Jugend trainiert für Olympia spielt er für die Schulmannschaft, welche im Oktober die Kreismeisterschaften gewinnen konnte und sich nun über eine gute Platzierung beim Regionalentscheid im Dezember für das Landesfinale qualifizieren will.
"Es ist nicht immer leicht, alles unter einen Hut zu bekommen, aber die Schule unterstützt mich, wo sie kann", berichtet er. Insbesondere in den Sportklassen der Jahrgänge 5-8 werden in der HHS nach Möglichkeit montags keine Klassenarbeiten geschrieben und Freistellungen für wichtige sportliche Events, wie beispielsweise dem einwöchigen Sichtungslehrgang in Kienbaum, werden wohlwollend unterstützt. "Wir sind sehr stolz auf Mijo und seine Leistungen", betont Schulleiter Herr Burkart. "Er ist ein Vorbild für unsere Schülerinnen und Schüler, weil er zeigt, was man mit Leidenschaft und Disziplin erreichen kann."
Zukunftsaussichten
Für das kommende Schuljahr steht der Wechsel auf eine DOSB-Eliteschule des Sports, die Carl-von-Weinberg-Schule in Frankfurt, auf dem Plan. Dort schließt er sich dem Volleyballinternat an, welches jeweils eine Mannschaft in der Regional- sowie der zweiten Volleyballbundesliga stellt. Bereits jetzt kann Mijo dort an drei Trainingseinheiten pro Woche teilnehmen. In der Rückrunde der aktuell laufenden Saison besteht sogar die Möglichkeit, dass er mit dem Volleyballinternat seinem Lehrer und Förderer Karsten Hahn auf dem Volleyballfeld als Gegner gegenübersteht, welcher aktuell mit der ersten Mannschaft des VCOR ebenfalls in der Regionalliga aufschlägt. In seiner Zeit an der Carl-von-Weinberg-Schule möchte sich Mijo aber dann möglichst schnell in das zweite Bundesligateam spielen und sich dort einen Stammplatz verdienen.
Einige Absolventen des Volleyballinternats schaffen anschließend den Sprung in ein Bundesligateam und manche sogar in die A-Nationalmannschaft, welche bei den diesjährigen Olympischen Spielen in Paris zu bestaunen waren.Doch egal wie seine sportliche Zukunft verläuft – Mijo hat mit seinem bisherigen Werdegang bereits eindrucksvoll gezeigt, was man in kurzer Zeit erreichen kann, wenn man ein Ziel verfolgt und an sich glaubt.
Mijo Schulz ist ein herausragendes Beispiel dafür, dass die Hermann-Hesse-Schule als Profilschule für Sporttalente nicht nur ein Ort der Bildung ist, sondern auch eine Talentschmiede für sportliche Spitzenleistungen. Die ganze Schulgemeinschaft freut sich darauf, seinen weiteren Weg zu verfolgen und drückt ihm für die kommenden Herausforderungen die Daumen.
K. Hahn