Streitschlichterausbildung

16.02.2024

Weil sich die verbliebenen StreitschlichterInnen aus der vorherigen Ausbildung alle in Abschlussklassen befinden und uns deshalb bald verlassen werden, wurden an unserer Schule zum 6. Mal StreitschlichterInnen ausgeb

Die 17 SchülerInnen aus dem 6. Und 7. Schuljahr wurden von ihren KlassenlehrerInnen ausgewählt. Alle verfügen über große soziale Kompetenzen, ein hohes Maß an Kontinuität und Zuverlässigkeit und zeigen Verantwortungsbewusstsein.

Eine Woche lang haben sie sich unter der Anleitung der Mediatorin Kerstin Richert-Wilke, begleitet von der Lehrerin Frau Bergner und der Sozialarbeiterin Hannah Jost, die Grundlagen der Mediation erarbeitet. Aufgeweckt und interessiert wollten sie erfahren, wie man einen Streit schlichtet ohne als Richter aufzutreten. Das Lernen war durchsetzt von Spielen, Körpererfahrungen, Rollenspielen, Liedtexten und kurzen Videos.

Nach einem Kennlernspiel wurden am ersten Tag Gruppenregeln erstellt und der Begriff "Konflikt" geklärt.

Von Anfang an zeigten alle Auszubildende eine hohe soziale Kompetenz und gutes Einfühlungsvermögen. Die Spiele wurden so ausgewählt, dass sie Konzentration, körperliche Wahrnehmungen und aufeinander achten fördern.

Die fünf Phasen eines Streitschlichtergespräches wurden täglich, mit jedem Ausbildungstag zunehmend, theoretisch besprochen und in Rollenspielen geübt. Dabei traten jeweils zwei SchülerInnen als StreitschlichterInnen auf, zwei weitere SchülerInnen spielten die Streitenden. Der Rest der auszubildenden SchülerInnen beobachtete das Rollenspiel sehr aufmerksam. In Feedbackrunden haben die DarstellerInnen gute Selbsteinschätzungen bewiesen. Die BeobachterInnen gaben umfassende Rückmeldungen.

Die SchülerInnen übten Vertrauen zu schaffen durch eine freundliche und zugewandte Begrüßung, das Erklären der Regeln und der Aufgabe der Streitschlichter und gaben diese im Rollenspiel bekannt. Dann wurde unermüdlich Zuhören und Wiedergeben des Gehörten geübt. Hierbei waren alle sehr aufmerksam und konnten sich ungewöhnlich gut merken, was gesagt wurde. Für viele war die dritte Phase die Spannendste: Was steckt denn dahinter? Mutig wurde in Rollenspielen nach den Gefühlen und Wünschen gefragt und danach, was die Streitenden anbieten können. Schließlich wurden gemeinsame Lösungen erarbeitet.

Zum Schluss übten die SchülerInnen in Rollenspielen, eine Vereinbarung zu formulieren und Streitschlichterprotokolle zu schreiben.

Alle arbeiteten sehr harmonisch miteinander, brachten sich mit Ideen und Beiträgen in die Gemeinschaft ein und gaben sich große Mühe, allen Aufgaben gerecht zu werden. Dies zeigte sich auch bei den Lieblingsspielen "Stühle kippeln", "Tower of Power" und "Die Reise weg von Jerusalem".

Die neu ausgebildeten StreitschlichterInnen freuen sich auf ihren Einsatz in unserer Schule. Wir wünschen ihnen allen viel Erfolg bei ihrer Tätigkeit.

Jede/r SchülerIn unserer Schule kann sich, wenn sie/er Probleme hat oder sich in Konflikten mit anderen befindet, an die StreitschlichterInnen wenden. An jedem Wochentag haben jeweils einige von ihnen in der zweiten großen Pause im Streitschlichterraum (214) Dienst und freuen sich darauf, dort anderen zu helfen.

U. Bergner